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34 BÄDER.

Wenn über dem Eingang des Bades ein Lappen hängt, so ist es
von Frauen besetzt und Männer haben keinen Zutritt. Es ist gera-
then
, das Bad der Reinlichkeit wegen am frühen Morgen zu be-
suchen
; den Freitag vermeide man, weil sehr viele Muslimen am
Freitag in der Frühe baden.

Man tritt zuerst in einen grossen mit einer Kuppel überwölbten
Raum. Unter der Kuppel ist ein Bassin mit kaltem Wasser. Oben
sind Schnüre gezogen, an denen die Badewäsche hängt; sie wird
geschickt hinaufgeworfen und mit Hülfe langer Bambusstäbe wieder
herunter geholt. Zuerst begibt man sich zu einem der erhöhten
Diwane, welcher noch leer steht (die Nähe der Strasse ist zu ver-
meiden
); frische Tücher werden vom Badediener darüber gebreitet;
bevor man auf den Teppich tritt, zieht man die Schuhe aus; der
Badediener nimmt sie in Verwahrung. Darauf entkleidet man sich;
Geld und Uhr kann man, wenn man will, dem Besitzer des Bades
in Verwahrung geben, doch ist dies kaum nöthig, wenn man die
Kleider in ein Bündel zusammenschnürt. Man befestigt sich nun
ein Tuch eng um die Hüften, indem man den oberen Zipfel ein-
schlägt
. Hierauf erhält man beim Hinuntersteigen kleine Stelzen
oder Holzschuhe (kabkab) an die Füsse; so geht man in das Innere
des Bades in die heissen Räume; man kann sich führen lassen. Hier
sind die Zimmer zum Schwitzen; sie sind überwölbt; durch die
Glasscheiben fällt nur ein mattes Licht hinein. Neben einem Becken
werden vom Badediener Leintücher ausgebreitet; man streift die
Stelzen ab und lässt sich auf ein solches nieder. Hierauf beginnt
man zu schwitzen; erst wenn der Schweiss recht ausgebrochen ist,
ruft man dem Badewärter. Es werden gewöhnlich verschiedene
Proceduren vorgenommen. Der Badewärter fährt dem Badenden
über die Glieder und macht ein Gelenk nach dem anderen knacken,
indem er sanft daran drückt; dies wird dem Europäer gewöhnlich
geschenkt. Sehr angenehm hingegen ist der Gebrauch, sich von
dem abu kîs oder abu sâbûn (Beutel- oder Seifenmann) den
Körper mit einem etwas rauhen Filzlappen (kîs) abreiben zu lassen;
man sagt zu ihm keyyisni. Dann lässt der Wärter heisses Wasser
in ein Becken und schlägt Seife; damit seift er den ganzen Körper
ein, eine gründliche Reinigung. Hierauf giesst er dem Badenden
einige Schalen heisses Wasser über den Kopf und über den Leib;
wem es zu heiss ist, der verlange etwas kaltes Wasser (djîb môye
bâride)
oder rufe genug (bas). Dann kann man sich noch nach Be-
lieben
aufhalten und heisses und kaltes Wasser über den Leib
schütten; am gerathensten ist es, nach und nach zum kalten Wasser
überzugehen, um sich abzukühlen; man lässt daher Eimer um
Eimer bringen (môye bâride). Wenn man wünscht, die Schwitz-
kammer
zu verlassen, ruft man dem Badewärter djîb el-fuwat,
bringe die Tücher, worauf er mit Handtüchern erscheint; eines
wird um die Hüften geschlungen, eines um den Oberkörper gelegt,
und eines in Form eines Turbans um den Kopf gewickelt. Auf den